Anisomastie - operativer Ausgleich von Größen- und Formunterschieden der Brüste
In Größe oder Form ungleiche Brüste bezeichnet man als Anisomastie. Eine Brustasymmetrie ist keine Seltenheit – bei sehr vielen Frauen sind die Brüste nicht zu 100 Prozent identisch.
Allerdings handelt es sich in den meisten Fällen um derart geringfügige Unterschiede, dass die entsprechenden Brüste als Normvarianten gelten, also kein ästhetisches Problem darstellen und somit auch keiner Behandlung bedürfen. Liegen demgegenüber gravierende Differenzen zwischen den Brüsten vor, ist es möglich, die Fehlbildung operativ zu therapieren.
Ursachen für eine Anisomastie
Ungleiche Brüste sind in der überwiegenden Mehrzahl vererbte Anomalien. Abgesehen von der familiären Genese gibt es noch eine Reihe weiterer möglicher Ursachen für die Anisomastie:
- verschiedene Brustverletzungen (beispielsweise Narbenbildung bei Verbrennungen)
- Brustbestrahlung (die Bestrahlung bewirkt eine Veränderung im Brustdrüsengewebe)
- Infektionen und Entzündungen (können Einschmelzungen von Brustdrüsen- oder Fettgewebe hervorrufen)
- durchgeführte Operationen (haben eventuell ungleiche Brüste zur Folge)
- Geschwulstbildungen (etwa Zysten, Lipome, Adenome oder Brustkrebs)
- – Anlagestörungen (beispielsweise beim Poland- oder Amazonen-Syndrom)
Behandlungsmöglichkeiten der Brustasymmetrie
Um ungleiche Brüste so zu therapieren, dass am Ende ein gleichmäßiges Ergebnis erzielt wird, sind in der Regel mehrere Eingriffe unterschiedlicher Art vonnöten. Zur Durchführung gelangen
- die Vergrößerung der zierlichen Brust,
- die Verkleinerung der größeren Brust,
- die Straffung der Brust beziehungsweise Brüste und/oder
- die Korrektur besonders großer Brustwarzen oder sogenannter Schlupfwarzen (nach innen gewölbte Brustwarzen).
Manchmal genügt die Verkleinerung der größeren Brust. In den meisten Fällen muss jedoch die Vergrößerung der zierlichen Brust mit einer Verkleinerung und/oder Straffung der größeren Brust kombiniert werden. Häufig ist darüber hinaus auch eine Versetzung des Komplexes aus Brustwarzenhof und Brustwarze erforderlich, um die gewünschte Harmonie der Brüste zu erzielen.
Eine allgemeine Empfehlung lässt sich nicht verlauten, da jede Anisomastie sozusagen ihre eigenen Gesetze hat. Erst bei der Untersuchung und dem Gespräch mit der Patientin kann der Chirurg über die angebrachte(n) Methode(n) entscheiden.
Details zur Vorgehensweise bei der Behandlung einer Anisomastie
In einem ersten Schritt erfolgt die Untersuchung gepaart mit einer Beratung durch den Arzt. Sobald Arzt und Patient gemeinsam die am sinnvollsten erscheinende Methodik herausgearbeitet haben, kann ein Operationstermin vereinbart werden.
In der Zeit vor dem Eingriff gilt es mehreres zu beachten: keine azetylsalizylsäurehaltigen Medikamente in den letzten vier Wochen vor dem Termin; in den letzten drei Wochen sollte keine akute Erkrankung (Erkältung, Virose oder Ähnliches) auftreten; keine Nahrung, Getränke oder Zigaretten in den letzten acht Stunden vor dem Eingriff. Die Operation selbst dauert normalerweise zwischen anderthalb und zwei Stunden.
Selbstverständlich erhält die Patientin nach der OP eine umfassende Nachbehandlung mit mehreren Kontrollterminen. An Kleidung empfehlen sich für die Folgetage weite T-Shirts sowie Pullover und Jacken mit Reißverschluss beziehungsweise Knöpfen an der Vorderseite.
Das Tragen solcher Kleidungsstücke erleichtert das An- und Ausziehen erheblich. Auch ein elastischer Sport-BH wird für die Dauer von etwa sechs Wochen zum Einsatz kommen. Nach 14 Tagen kann die Patientin ihren gewohnten Alltag wieder aufnehmen. Allerdings sollte man mit der vollen physischen Belastung und sportlicher Betätigung noch ein bis zwei Monate warten.
Diese und weitere Informationen zur operativen Korrektur einer Anisomastie erhält die Patientin natürlich auch beim Erstgespräch mit dem behandelnden Chirurgen.